Gelenkschonende Bewegungs- und Belastungsmuster sind bei chronisch entzündeten Gelenken enorm wichtig. Das weiss auch Natalie Georgiadis, Ergotherapeutin bei der Rheumaliga Schweiz. Zusammen mit Esther Bohli von der Ergotherapie Seeland Biel hat sie fünf Themenfelder zum Gelenkschutz in konkrete Empfehlungen verpackt und mit Alltagstätigkeiten verbunden.
Wichtig war für uns, die Leserinnen und Leser zu motivieren, den Gelenkschutz in den Alltag zu integrieren. Unser Sympathieträger Charlie lädt ein, sich Gedanken zum eigenen Verhalten zu machen. Er vermittelt die fünf Prinzipien auf humorvolle, laienverständliche Weise.
Natalie Georgiadis
Auch die Theorie kommt nicht zu kurz. Auf 28 Seiten bietet die neue Broschüre «Ihren Gelenken zuliebe» anatomisches Grundlagenwissen, gepaart mit konkreten Tipps und Strategien für den Alltag mit und ohne Rheuma.
Basiswissen und fünf Prinzipien für den Gelenkschutz
Wer die Gesundheit von Gelenken beeinflussen und deren Beweglichkeit erhalten möchte, braucht ein anatomischesVerständnis für deren Funktionsweise. Daher erklärt das erste Kapitel, wie Gelenkkapsel, Gelenkflüssigkeit, Gelenkknorpel, Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen zusammenspielen.
Im zweiten Kapitel werden die fünf Prinzipien für gesunde Gelenke vorgestellt. Das erste Prinzip veranschaulicht die achsengerechte Belastung von Gelenken. Illustrationen verdeutlichen, wie etwa Finger beim Ausdrücken einer Honigflasche belastet oder wie Daumen und Langfinger beim Herausdrücken von Tabletten gehalten werden sollen. Auch das Auswringen eines Handtuchs, die ideale Nackenhaltung beim Blick aufs Handy oder die korrekte Rückenposition beim Hochheben eines schweren Gegenstandes werden gezeigt.
Das zweite Prinzip besteht in der Empfehlung, die Körperhaltung häufiger zu wechseln und kurze Pausen bewusst in einer Entlastungsstellung zu verbringen.
Illustrationen zu Alltagssituationen und Produkten aus dem Sortiment der Rheumaliga veranschaulichen das dritte Prinzip des Gelenkschutzes: den Nutzen von Strategien und Hilfsmitteln.
Gelenkschutz bedeutet auch, Belastungen vernünftig über den Tag oder die Woche zu verteilen. Das vierte Prinzip lautet daher, die Last der Aufgaben zu portionieren. Ebenfalls zur Sprache kommen nützliche Dienstleistungsangebote und die Wichtigkeit von Entspannungsphasen.
Das fünfte und letzte Prinzip geht auf den Teufelskreis aus Schonhaltung, Schmerzen und Gelenkverschleiss ein. Es ruft zum regelmässigen Fitnesstraining auf. Dabei sind die Art der Bewegung, die Trainingsintensität und der Trainingsrhythmus der individuellen körperlichen Verfassung anzupassen.
Ergotherapie bei Rheuma
Das Schlusskapitel nennt mögliche Ansatzpunkte einer ergotherapeutischen Beratung. Es informiert über die Kostenübernahme durch die Grundversicherung bei ärztlicher Verordnung und verweist auf die Suchfunktion zum Auffinden von Fachpersonen auf der Website des Ergotherapie-Verbandes Schweiz.
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