Rheuma? Ich?

vorlesen
eine ärztliche Fachperson berät eine Patientin

Rheuma betrifft viele Menschen – und zwar in jedem Alter. Als Überbegriff vereint «Rheuma» mehr als 200 verschiedene Diagnosen und kennt damit zahllose Erscheinungsbilder.

In der Schweiz ist jede vierte Person betroffen. Damit leben rund zwei Millionen Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung. Die Symptome, die sie begleiten, sind vielfältig. In jedem Fall hilft es, wenn die Krankheit frühzeitig erkannt und diagnostiziert wird. So können Betroffene mit passenden Therapien und einer guten Begleitung auch mit der Krankheit eine gute Lebensqualität erhalten.



Röntgenbild

Was könnte auf eine rheumatische Erkrankung hinweisen?

Die grosse Vielfalt der rheumatischen Erkrankungen macht es schwierig, sie mit einigen wenigen Symptomen zu beschreiben. Auch für eine erste, grobe Einschätzung ist eine Fachperson zuzuziehen, insbesondere, wenn Sie Veränderungen an Ihrem Körper feststellen, die Sie stutzig machen oder wenn Ihre Mobilität beeinträchtigt ist.

Anzeichen könnten sein:

Habe ich morgens regelmässig steife Finger und kann kaum greifen? Wie lange geht es, bis ich die Finger wieder gut bewegen kann? Beobachte ich dasselbe Problem bei anderen Gelenken? Habe ich Schwellungen oder sind die Gelenke teilweise gerötet und warm? Habe ich immer wieder Gelenkschmerzen und weiss nicht, woher sie kommen? Wache ich regelmässig nachts auf wegen Rückenschmerzen? Habe ich zudem Hautprobleme?

Einige solcher Symptome haben alle Menschen hin und wieder. Eine rheumatische Erkrankung aber bleibt. Die Symptome kommen und gehen, sie verschwinden jedoch nie ganz. Fast alle Betroffenen leben zudem mit Schmerzen. Die Beschwerden können heute meist gut kontrolliert und behandelt werden, oftmals ist eine länger dauernde Begleitung sinnvoll. Der gesamte Bewegungsapparat kann betroffen sein. Rheumatische Erkrankungen zeigen sich wie oben beschrieben an den Gelenken, der Wirbelsäule, an Weichteilen wie Muskeln, Bändern, oder Sehnen und den Knochen. Aber auch das Nervensystem oder Organe wie Herz, Nieren, Lunge, Darm, Haut und Augen können geschädigt werden.

Was hilft?

Am wichtigsten ist eine genaue Diagnose, damit die Therapien und Massnahmen auf die betroffene Person zugeschnitten werden können. Wenden Sie sich dazu an eine Fachperson. Für eine allfällige Zweitmeinung ist unsere ärztliche Beratung für Sie da.

Vielen Betroffenen (und übrigens auch zur Prävention) helfen darüber hinaus:

Wie es ist, mit einer muskuloskelettalen Erkrankung zu leben, das können letztlich nur jene Menschen nachvollziehen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Der Austausch unter Betroffenen kann deshalb eine grosse Entlastung sein. Er kann darüber hinaus dabei helfen, neue Strategien zu finden, die im Umgang mit Rheuma helfen können. An den zahlreichen Anlässen und Kursen der Rheumaliga Zürich, Zug und Aargau können Sie von diesem Austausch profitieren.

Zu unseren Kursen

Zu unseren Anlässen

Mitglied werden

Nicht nur in medizinischen und ernährungstechnischen Belangen, sondern auch bei den alltäglichen Herausforderungen im Leben können Fachpersonen Unterstützung bieten. Vielleicht gibt es Hilfsmittel, die Ihnen den Alltag erleichtern. Vielleicht gibt es Themen am Arbeitsplatz, familiäre oder persönliche Angelegenheiten oder Fragen rund um Versicherungen, die Sie beschäftigen. Die Sozialberatenden der Rheumaliga Zürich, Zug und Aargau helfen weiter und in unserer Hilfsmittel-Ausstellung werden Sie individuell und kostenlos beraten.

Beratung

Eine gesunde Ernährung kann helfen, die Symptome in Schach zu halten. Insbesondere entzündungshemmende Lebensmittel passen gut in den Menüplan von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Worauf sonst noch zu achten ist und wie man es allenfalls schafft, Gewohnheiten in der Ernährung zu ändern, das ist am besten individuell zu eruieren. Eine Ernährungsberatung mit spezialisierten Berater:innen kann hier besonders hilfreich sein.

Ernährungsberatung

Regelmässige Bewegung gehört zum Wichtigsten bei Rheuma. Nur wenn Gelenke gesund belastet und bewegt werden, kann die Gelenkflüssigkeit im Knochenzwischenraum geschmeidig bleiben und ihre Stossdämpfer- und Schmierfunktion wahrnehmen. Die Gelenkflüssigkeit ernährt den Knorpel und schützt ihn vor Verschleiss. Runde Bewegungen ohne Schläge tun am besten. Wichtig ist vor allem, dass Sie etwas finden, das Ihnen Freude bereitet.

Das umfangreiche Kursangebot der Rheumaliga Zürich, Zug und Aargau hat bestimmt auch für Ihren Geschmack etwas zu bieten.

Eine aktive Körperhaltung beugt Verspannungen vor. Die Haltung ist dann aktiv, wenn Sie aufrecht sitzen oder stehen, den Kopf gerade halten, die Füsse hüftbreit auf dem Boden verankert und die Schultern entspannt sind.

Wichtig ist auch, dass Sie die Körperposition regelmässig verändern. Achten Sie beim Hochheben, Tragen und Niedersetzen von Lasten ausserdem auf einen geraden Rücken. So schützen Sie Ihre Bandscheiben.

Um die Beweglichkeit, Gelenkfunktion und Muskelkraft zu erhalten oder zu verbessern, kann eine Physiotherapie hilfreich sein. Sie wird auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Besprechen Sie dieses Thema mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Das Wichtigste ist, dass Sie ärztlich gut begleitet sind. Je nach Diagnose stehen verschiedene medizinische Behandlungen zur Verfügung, dazu kann eine medikamentöse Therapie gehören.

Ergänzend dazu hat auch die Komplementärmedizin für viele Betroffene einiges zu bieten. Was ihnen persönlich helfen kann, ist von Person zu Person unterschiedlich. Sie können das zusammen mit Ihrer ärztlichen Beratungsperson und im Austausch mit anderen Betroffenen herausfinden. Informationen rund um Komplementärmedizin und rheumatische Erkrankungen finden Sie in der entsprechenden Broschüre.



Weitere Informationen: Broschüre «Rheuma? Ich?»

Zu all unseren Publikationen