Podcast: Kreativität als Unterstützung bei chronischem Schmerz

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Nicola Renfer (l.) und Petra Lehmann (r.)

Petra Lehmann, Morbus-Bechterew-Betroffene, und Nicola Renfer, lebt mit einer komplexen Schmerzerkrankung, kannten sich vor dieser Episode «Rheuma persönlich» nicht, haben aber gleich viele Gemeinsamkeiten festgestellt.

Wenn der Schmerz wieder überhandnimmt, lenken sie ihn durchs Schreiben, Petra zudem durchs Malen und Tanzen, weg von sich. Das Kreativsein hat gemäss eigenen Angaben sogar einen grösseren Einfluss auf ihr Wohlbefinden als Medikamente und verordnete Therapien.

Wie sie sich die Zeit dafür nehmen und wieso sie sich durch ihre Kunst von ihrem Umfeld besser verstanden fühlen, erzählen die beiden Frauen in diesem Gespräch.

Poesie gibt mir Zuversicht und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Nicola Renfer

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Ich leite mit dem Kreativsein meine Gedanken total in ein anderes Gebiet hinein. So kann ich die Gedanken vom Schmerz wegnehmen und in diesen Flow abtauchen.
Petra Lehmann

Im besten Fall abtauchen

Durch die vollständige Vertiefung in eine kreative Tätigkeit gelangt man nicht selten in den sogenannten Flow. In diesem Zustand befindet sich das Gehirn im richtigen Bereich zwischen Über- und Unterforderung, wodurch es sich entspannen kann. Dank dieser Entspannung tritt das Schmerzgeschehen in den Hintergrund. Die eigene Kreativität kann als bewegende Kraft erfahren werden, die Veränderung und Wandlung auszulösen vermag. Dies geschieht dadurch, dass der Fokus und die Aufmerksamkeit vom Schmerz weggelenkt werden. Effekte, die sich auch künstlerische Therapien zunutze machen.

Ich habe beim Gedichteschreiben Buchstaben anstelle von Schmetterlingen im Bauch. Das fühlt sich gut an.
Nicola Renfer

Alles kann, nichts muss

Niemand muss auf Biegen und Brechen kreativ sein. Und schon gar nicht «gut» in einer Disziplin sein. Jede und jeder kann und soll ihren eigenen Weg finden, um mit der Krankheit umzugehen. Dies untermauern auch die beiden Gäste dieser Podcast-Episode. Das Ziel eines Hobbys oder einer Aktivität kann es sein, sich im besten Fall eine «Auszeit» der Schmerzen zu gönnen, indem man in eine andere (kreative) Welt abtaucht oder gerade so den Schmerz zum Ausdruck bringt.

Das, was man gerne macht, das soll man unbedingt öfters tun. Denn das schirmt von allem anderen ab.
Nicola Renfer

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