Gicht

Die Gicht zählt zu den schmerzhaftesten Formen von Rheuma. Sie befällt Gelenke und Weichteile, anfangs häufig das Grundgelenk der grossen Zehe.

Die Gicht ist seit der Antike bekannt als eine Wohlstandskrankheit derer, die sich täglich Wein und Fleischmahlzeiten gönnen. Tatsächlich spielt der Lebensstil eine gewisse Rolle. Übergewicht, Bewegungsmangel und ein Fleischkonsum von über 50 Kilogramm pro Kopf und Jahr machen die Gicht auch in der heutigen Schweiz zu einer weit verbreiteten rheumatischen Erkrankung.

80% der Gichtbetroffenen sind männlich. An der Gicht erkranken ungefähr 3% der Männer, die das AHV-Alter erreichen. Bei Männern ab 40 stellt die Gicht die häufigste entzündliche Gelenkserkrankung dar. Der erste Gichtanfall ereilt einen Mann durchschnittlich in seiner Lebensmitte, im Alter zwischen 40 bis 45 Jahren.

Die Frauen hingegen sind bis zur Menopause weitgehend gegen die Gicht gefeit; die weiblichen Geschlechtshormone schützen vor der Erkrankung. Den ersten Gichtanfall erleiden Frauen durchschnittlich im Alter zwischen 55 und 60 Jahren.

Ursachen

Zu den klassischen Auslösern eines nächtlichen Gichtanfalls zählen ein Zechgelage am Vorabend und Schlemmereien mit viel Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Sie bilden den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt – gefüllt wurde das sprichwörtliche Fass aber schon lange vorher: Die Gicht entwickelt sich während längerer Zeit aus einer erhöhten Konzentration von Harnsäure im Blutkreislauf, einer sog. Hyperurikämie.

Schon im Mittelalter brachte man die Gicht mit der Vererbung in Zusammenhang. Die meisten Gichtbetroffenen zeigen eine erbliche Veranlagung zu einer verminderten Ausscheidung von Harnsäure, was den Harnsäurespiegel zwangsläufig anhebt (Hyperurikämie).

Ebenfalls zu seiner Erhöhung trägt die Lebensweise bei. Viele Gichtbetroffene nehmen über eine fleischreiche Ernährung sehr viele Purine auf und schwächen zugleich den Harnsäureabbau in den Nieren, indem sie übermässig Alkohol konsumieren.

Eine zentrale Rolle bei der Erhöhung des Harnsäurespiegels (Hyperurikämie) spielen die Purine. Purine sind Bausteine der Desoxyribonukleinsäure (DNA), der Erbsubstanz in den Zellkernen. Purine gelangen zum einen durch die Ernährung in den Körper, zum andern stammen sie aus dem körpereigenen Zellabbau.

Purine werden im Stoffwechsel zu Harnsäure umgewandelt. Steigt deren Konzentration im Blut über einen gewissen Wert, beginnt sich die Harnsäure auszukristallisieren und an Gelenken, Schleimbeuteln und im gelenknahen Bindegewebe abzulagern. Die scharfkantigen Harnsäurekristalle reizen das Gewebe, führen zu Entzündungen und verursachen heftige Schmerzen.

Die Erhöhung des Harnsäurespiegels durch Erbfaktoren und die Ernährung gelten als Ursachen der sog. primären Gicht. Von einer sekundären Gicht ist die Rede, wenn sie im Gefolge anderer Erkrankungen entsteht.

So leiden 75% der Gichtbetroffenen am metabolischen Syndrom. Es umfasst das «tödliche Quartett» aus Fettleibigkeit, Bluthochdruck, abnormen Blutfetten und Störungen des Zuckerstoffwechsels. Das metabolische Syndrom geht auf verschiedene genetische Mutationen zurück, aber hängt in starkem Masse mit dem Lebensstil zusammen. Fehlernährung und Bewegungsmangel verschlimmern das Gesundheitsrisiko. Betroffene haben die Möglichkeit, durch Gewichtsabnahme, eine gesunde Ernährung und die Steigerung der körperlichen Fitness Gegensteuer zu geben.

Auch Nierenschädigungen durch Medikamente wie Abführmittel oder Gifte wie Blei können eine Gicht verursachen. Geschädigte Nieren vermögen weniger Harnsäure auszuscheiden. Die traditionelle Warnung, Wein verursache Gicht, könnte auf die Bleizusätze zurückgehen, die bis weit ins 18. Jahrhundert hinein gang und gäbe waren, um Wein zu süssen.

Symptome

Die Gicht entwickelt sich aus einem erhöhten Harnsäurespiegel, einer sog. Hyperurikämie. Ein hoher Harnsäurespiegel bedeutet, dass im Blutstrom mehr als 6 mg Harnsäure pro Deziliter Blut zirkulieren. Ab diesem Wert kann sich die Harnsäure in kristalliner Form in Gelenken und Weichteilen ablagern. Einen solch hohen Harnsäurewert weisen gegen 30% der Männer auf. Überschreitet der Harnsäurewert 9 mg/dl, ist ein Gichtanfall unausweichlich.

Die akute Gicht ist eine sehr schmerzhafte Gelenksentzündung, die das Opfer meist im Schlaf ereilt. Am häufigsten ist das Grundgelenk einer grossen Zehe betroffen. Das Gelenk und die umgebende Haut sind geschwollen, stark gerötet und extrem empfindlich auf Druck und Berührung. Die Entzündung kann sich auf die Sehnenscheiden und die Schleimbeutel ausweiten.

Die gängigen Auslöser eines Gichtanfalls hängen mit der Ernährung zusammen: ein fleischreiches üppiges Abendessen, übermässiger Alkoholkonsum, eine Extremdiät oder eine Fastenkur.

Bei Patienten in Spitalpflege können Gichtattacken auftreten, nachdem man ihnen wassertreibende Medikamente (Diuretika) hat verabreichen müssen. Diuretika können notwendig sein, um den Blutdruck zu senken oder den Kreislauf zu entlasten. Sie erhöhen zwar die Urinmenge, schwemmen aber nicht mehr Harnsäure aus.

Bei einem hohen Harnsäurespiegel wird es schubweise, in immer kürzeren Abständen, zu erneuten Gichtschmerzen kommen. Ohne Behandlung entwickelt sich daraus eine chronische Gicht, die zahlreiche Gelenke gleichzeitig schädigen und unschöne Gichtknoten ausbilden kann. Das sind an sich harmlose, rundliche Ablagerungen von Harnsäurekristallen an kühleren Körperstellen wie Ohrmuscheln, Ellbogen, Füssen und Fingern.

Weiter kann es bei einer chronischen Gicht zu Harnsäureablagerungen in den Nieren kommen. Die sich daraus bildenden Nierensteine können das Nierenbecken entzünden und Koliken verursachen.

Ausserdem kann sich eine chronische Gicht zu einer (sog. sekundären) Arthrose auswachsen.

Diagnose

Die Vorstufe der Gicht ist einfach festzustellen. Eine Erhöhung des Harnsäurespiegels (Hyperurikämie) lässt sich mit einer Blutuntersuchung messen.

Die akute Gicht diagnostiziert der Arzt durch eine körperliche Untersuchung und indem er die Krankengeschichte erhebt (Anamnese). Das Beschwerdebild einer Gicht ist meist eindeutig: Schwellung, Rötung, heftige Schmerzen und eine starke Funktionseinschränkung des betroffenen Gelenkes.

Allenfalls lässt sich eine Gicht mit einer Pseudogicht (Chondrokalzinose) verwechseln. Zur Unterscheidung (Differenzialdiagnose) kann man das betroffene Gelenk punktieren und die Gelenkflüssigkeit im Labor untersuchen. Harnsäurekristalle zeigen eine Gicht an, Calciumpyrophosphatkristalle eine Pseudogicht. Unter dem Mikroskop sind diese zwei Arten von Kristallen eindeutig zu unterscheiden.

Bei einer chronischen Gicht können Röntgenbilder die Langzeitschäden der betroffenen Gelenke sichtbar machen.

Behandlung

Die effektivste Methode, den extremen Schmerz einer akuten Gicht zu stoppen, besteht darin, die Entzündung des betroffenen Gelenkes zu hemmen. Zur kurzzeitigen Gichtbehandlung stehen einige medikamentöse Entzündungshemmer bereit, die teils eingenommen, teils direkt ins betroffene Gelenk gespritzt werden (intraartikuläre Injektion oder Infiltration).

NSAR

Gute Ergebnisse erzielen nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) mit dem Wirkstoff Diclofenac. Sie haben eine gleichermassen entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung.

Cortison

Auch Cortisonpräparate eignen sich für eine kurzzeitige Gichtbehandlung. Cortison kann als einziges Medikament bei einer Gichtattacke direkt in Gelenke gespritzt werden.

Colchicin

Die klassische Gichtbehandlung setzte auf Colchicin. Es ist eine natürliche Arznei von giftiger Wirkung, gewonnen aus der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). Colchicin vermag die Wanderfähigkeit von Entzündungszellen einzuschränken und dadurch einen Gichtanfall zu verkürzen. Eine Colchicin-Therapie gehört allerdings in erfahrene Hände. Colchicin verursacht selbst bei korrekter Anwendung erhebliche Nebenwirkungen.

Schmerzsalben

Schmerzsalben vermögen auf dem Gipfel eines Gichtanfalls (wenn die Betroffenen kaum eine Berührung der Entzündungsstelle ertragen) wenig auszurichten. Doch sobald die ärgsten Schmerzen abgeklungen sind, kann eine schmerzlindernde Salbe, sachte aufgetragen, Linderung verschaffen. Schmerzsalben sind auch im Falle einer chronischen Gicht hilfreich.

Zu langfristigen Therapie stehen zwei Gruppen von Medikamenten zur Verfügung. Sie senken die hohe Harnsäuremenge in den unteren Normbereich ab.

Urikostatika

Medikamente mit den Wirkstoffen Allopurinol oder Febuxostat greifen in den Purinstoffwechsel ein. Sie hemmen den Abbau von Purin zu Harnsäure und senken auf diese Weise die Harnsäuremenge. Urikostatika werden im Allgemeinen recht gut vertragen, sind aber nicht frei von möglichen Nebenwirkungen.

Urikosurika

Einen anderen Weg der Harnsäureabsenkung schlagen Medikamente mit den Wirkstoffen Benzbromaron, Probenecid oder Lesinurad ein. Sie verstärken die Tätigkeit der Nieren, Harnsäure in den Urin abzugeben. Denselben Effekt hat übrigens auch das Blutdruckmittel Losartan. Urikosurika haben den Nachteil, dass sie die Nieren belasten, weswegen es wichtig ist, gleichzeitig viel Wasser zu trinken, um die Ausscheidung anzuregen. Gewisse Urikosurika dürfen nicht angewendet werden bei geschädigten Nieren und bei Nierensteinen.

Die medikamentöse Harnsäureabsenkung ist eine Dauertherapie. Bricht man sie ab, können sich die Gichtsymptome wieder zurückmelden. In Absprache mit dem Arzt kann frühestens nach fünf Jahren vorsichtig versucht werden, das betreffende Medikament abzusetzen.

Auch die traditionelle Pflanzenheilkunde kann zur Gicht-Therapie beitragen. Aus moderner Sicht empfehlenswert sind Teemischungen von Heilpflanzen, die eine harntreibende, blutreinigende und entzündungshemmende Wirkung entfalten wie z.B. Ackerschachtelhalm, Angelika, Brennnessel, Goldrute, Kamille, Scharfgarbe und Süssholz.

Wickel und Umschläge

Wickel und Umschläge können eine Gicht-Therapie unterstützen. Die Faustregel lautet: Kalte Umschläge bei akuter Gicht, warme Umschläge bei chronischer Gicht.

  • Kalte Umschläge sind allerdings ambivalent. Die Kühlung kann zwar eine Entzündung abschwächen und den Schmerz lindern, gleichzeitig aber die Kristallisierung weiterer Harnsäure fördern.
  • Umgekehrt helfen warme Umschläge bei chronischer Gicht, die kristallinen Harnsäureablagerungen im Gelenk zu lösen. Doch kann Wärme die Entzündung auch anheizen.

Es bleibt den Betroffenen nichts anderes übrig, als mit kalten und warmen Umschlägen zu experimentieren. Was besser ist, wird sich schnell zeigen. Die kühlende Wirkung lässt sich mit Quarkumschlägen, Heilerde-Umschlägen oder Essigwickeln verstärken.

Wärme

Die Füsse sind normalerweise etwas kühler als der Rest des Körpers, vor allem bei Bewegungsmangel. Wohl deswegen betreffen so viele Gichtanfälle das Grundgelenk der grossen Zehe. Man kann der akuten Gicht durchaus vorbeugen, indem man im Winter dicke Socken und warme Schuhe trägt und sich regelmässig ein maximal 37 °C warmes Fussbad gönnt, um die Durchblutung zu fördern.

Säure-Base-Regulierung

Ein weiteres Hausmittel besteht darin, regelmässig Natron (Natriumhydrogencarbonat oder Natriumbicarbonat) zu sich zu nehmen. Natron verschiebt den Säuregehalt des Urins von der normalen sauren Zone (pH zwischen 5 und 6) in den basischen Bereich (pH > 7). Durch die Abnahme des Säuregehaltes vermag der Urin mehr Harnsäure aufzunehmen und auszuscheiden. Wie sauer oder basisch der Urin ist, lässt sich mit Teststreifen aus der Apotheke prüfen.

Vorbeugung

Die Gichtanfälligkeit ist angeboren. Die Neigung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel kann vererbt werden. Haben Sie Verwandte, von denen Sie wissen, dass sie einen erhöhten Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) aufweisen? Oder haben Sie gar gichtkranke Eltern, Grossväter, Onkel oder Tanten? Dann sollten Sie Vorsorge treffen: Sprechen Sie den Hausarzt auf das Thema an und bitten Sie ihn, Ihren Harnsäurespiegel zu messen.

Zeigt eine Blutuntersuchung auffällig hohe Harnsäurewerte, empfiehlt es sich, das eigene Gichtrisiko durch eine Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten zu senken. Dabei gelten dieselben Regeln wie für die Ernährungsumstellung nach einem (ersten) Gichtanfall.

Ernährungsregeln zur Prävention weiterer Gichtschübe

Die folgenden Empfehlungen helfen nach einem Gichtanfall, weitere Gichtschübe zu verhindern, einer Chronifizierung vorzubeugen und die ärztliche Gicht-Therapie zu unterstützen.

Die Ernährungsregeln basieren auf Erkenntnissen aus neueren Beobachtungsstudien, die an mehreren tausend Patienten durchgeführt wurden. Sie haben zu einem Überdenken der klassischen, purinfixierten Gichtdiät geführt. Heute berücksichtigt man, dass die Gicht bei vielen Betroffenen nicht das einzige ernährungsbezogene Gesundheitsproblem darstellt. Und man ist davon abgekommen, Lebensmittel, die sich nur schwer vom Speisezettel streichen lassen, absolut zu verbieten.

Grosse Fleischportionen führen dem Körper Unmengen von Purinen zu, die den Harnsäurespiegel in die Höhe treiben. Senken Sie deshalb den Konsum von Muskelfleisch, Wurstwaren, Fleischbouillon, Sulze sowie von Fisch und Meeresfrüchten. Ganz meiden sollten Gichtbetroffene Innereien wie Nieren und Leber, egal, ob vom Schwein, Rind oder Kalb. Generell sollten sich Gichtbetroffene mit kleinen Fleischportionen begnügen (100 g) und purinarmes Fleisch vorziehen.

Der Konsum von Milchprodukten senkt den Harnsäurespiegel. Die Milch der Kuh, des Schafes und der Ziege ist ein Drüsensekret und deswegen frei von Zellkernen, in denen Purine stecken würden. Ebenso purinfrei sind Butter, Rahm, Kefir, Hüttenkäse, Joghurt nature und Quark, während in Käse, je nach Sorte, mehr oder weniger Purine vorkommen. Milchersatzprodukte aus Mandeln, Hafer, Reis oder Soja enthalten unterschiedliche Purinmengen. Tofu gilt als purinarm.

Gichtbetroffene sollen ihren Speisezettel grosszügig mit Gemüse und Salaten anreichern. Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten gesundheitsfördernde Stoffe wie Eiweiss, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Jüngere Studien zeigen, dass Gichtbetroffene auch von pflanzlichen Nahrungsmitteln profitieren, die in der traditionellen Gichtdiät verboten waren, wie Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen), Pilze, Spinat und Kohl. Die generellen gesundheitlichen Vorzüge pflanzlicher Kost überwiegen.

Der Konsum von Fruchtzucker (Fructose) erhöht den Harnsäurespiegel. Gichtbetroffene sollten auf sämtliche Softdrinks und Limonaden, die mit Fructose oder Saccharose gesüsst sind, verzichten, ebenso auf Fruchtsäfte wie Süssmost, Orangensaft, süsse Obst-Smoothies oder Multivitaminsäfte.

Auch frische Früchte enthalten Fruchtzucker, aber gleichzeitig wertvolle Pflanzennährstoffe. Versuchen Sie deshalb, ein gesundes Mass zu finden. Täglich zwei Portionen Obst (300 g) genügen vollauf. Besonders günstig (aber leider nicht billig) sind Beeren. Meiden Sie Dörrobst, insbesondere «Zuckerbomben» wie Rosinen und Feigen.

Übermässiger Alkoholkonsum erhöht die Produktion von Harnsäure und hemmt deren Ausscheidung. Gichtkranke und gichtanfällige Personen sollten Bier und Spirituosen ganz meiden und den Genuss von Wein beschränken. Biertrinker, die sich täglich 2 Glas Bier gönnen, erhöhen ihr Risiko, einen Gichtanfall zu erleiden, um 200%. Grund dafür ist das Purin in der Hefe, die bei der Bierherstellung den Gärprozess in Gang setzt (übrigens auch bei alkoholfreiem Bier). Weniger schlimme Auswirkungen hat der Weinkonsum. Männer dürfen sich täglich maximal 2 Gläser und Frauen maximal 1 Glas Wein gönnen, ohne das Gichtrisiko merklich zu erhöhen.

Trinken Sie täglich zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertee. Alle Körperzellen brauchen genügend Flüssigkeit, um effektiv zu funktionieren, besonders aber die Zellen der Nieren, um Harnsäure aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden. Die Ausscheidung lässt sich mit Tees aus harntreibenden Heilpflanzen fördern. Kaffeetrinker wird es freuen, zu hören, dass sich ihr Lieblingsgetränk günstig auf die Gicht auswirkt. Internationale Studien zeigen, dass Kaffee (normal und koffeinfrei) den Harnsäurespiegel senkt, dies im Unterschied zu Tee.

Übergewichtige Gichtbetroffene sollten eine langsame Gewichtsreduktion anstreben. Gichtanfällige Personen dürfen sich aber keinesfalls einer Extremdiät unterwerfen. Fasten- und Hungerkuren bauen binnen weniger Tage sehr viele Muskelzellen ab und setzen dabei Unmengen von Zellkernen und damit Purine frei. Für den Stoffwechsel spielt es keine Rolle, ob die Purine aus der Nahrung oder dem Zellabbau stammen. Ein Zuviel an Purinen treibt den Harnsäurespiegel in die Höhe und kann einen Gichtanfall auslösen.

Ernährungsberatung

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