Verstehen Sie Medizinisch?

Unser Glossar entschlüsselt häufig verwendete medizinische Fachbegriffe und Fremdwörter rund um Rheuma. Fehlt ein wichtiger Begriff oder möchten Sie eine Frage stellen? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

A

  • Achillessehne

    Die grösste und stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie überträgt die Kraft dreier Wadenmuskeln auf den Fuss.

  • Adipokine

    Fettgewebshormone. Hormonähnliche Botenstoffe, die von Fettzellen gebildet werden, speziell im Bauchfett. Adipokine können im ganzen Körper Entzündungen fördern.

  • Analgetika

    Analgetika sind Schmerzmedikamente. Sie haben keine direkte entzündungshemmende Wirkung. Das Spektrum reicht von teils rezeptfrei erhältlichen Schmerzmitteln mit Paracetamol bis zu starken Morphiumpräparaten (Opioid-Analgetika).

  • Anamnese

    Die Vorgeschichte einer Krankheit, wie sie der Arzt aus den Angaben des Patienten ermittelt. Die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes ist «Erinnerung». 

  • Antioxidantien

    Schutznährstoffe, Radikalenfänger. Antioxidantien neutralisieren aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale), die Strukturen der Körperzellen schädigen. Starke Antioxidantien sind Catechin, Vitamin C, Vitamin E und Carotinoide.

  • Arthritis

    Fachbegriff für eine akute oder chronische Entzündung von Gelenken, ebenso von Sehnen oder der Wirbelsäule.

  • Autoimmunerkrankung

    Sammelbezeichnung für entzündlich-rheumatische sowie diverse andere Krankheiten (Morbus Crohn, Multiple Sklerose, Psoriasis usw.), die gemäss Autoimmun-Theorie daraus entstehen, dass sich der Körper selber angreife.

B

  • Bandscheiben

    Elastische Scheiben zwischen den Wirbelkörpern. Sie dämpfen Stösse und Erschütterungen und sorgen dafür, dass sich die Wirbel gegeneinander bewegen können.

  • Bindegewebe

    Sammelbegriff für verschiedene Gewebe, die alle Organe, Muskeln, Sehnen usw. des Körpers umhüllen und miteinander verbinden. Heute verwendet man für das Bindegewebe häufig den (eigentlich engeren) Begriff Faszien.

  • Bouchard-Arthrose

    Arthrose der Fingermittelgelenke. Diese Arthrose kann zu knöchernen Wucherungen (Ostephyten) der Fingermittelgelenke führen, den sog. Bouchard-Knoten.

  • Bursitis

    Schleimbeutelentzündung

C

  • Calcium

    Calcium (oder: Kalzium) ist ein wichtiger Baustoff für die Knochen. Eine ausreichende Calciumzufuhr stärkt im Zusammenspiel mit Magnesium, Vitamin C, Vitamin K und Vitamin D die Knochendichte und wirkt vorbeugend gegen eine Osteoporose. Als calciumreiche Lebensmittel gelten Samen und Nüsse, Milchprodukte, grünes Gemüse, Vollkorngetreide und Mineralwasser mit hohem Calciumgehalt.

  • Catechin

    Ein sehr starkes Antioxidans mit entzündungshemmender Wirkung. Catechine sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide. Grüntee ist besonders reich an Catechinen.

  • Chiragra

    Gicht an der Hand

  • Chondrokalzinose

    Wissenschaftlicher Name für die Pseudogicht

  • Cortison

    Entzündungshemmender Wirkstoff zur Behandlung vieler rheumatischer Erkrankungen

  • Coxarthrose

    Arthrose des Hüftgelenkes

  • CRP

    Abkürzung für C-Reaktives Protein. Der Körper produziert im Falle einer Entzündung viel von diesem Eiweiss. CRP dient darum als Mass für eine Entzündungsreaktion.

  • CRPS

    Komplexes regionales Schmerzsyndrom vorwiegend an Händen und Füssen nach einer Verletzung (Unfall, Operation).

D

  • Dermatomyositis

    Eine Kollagenose (Bindegewebserkrankung), die die Muskeln, die Haut und innere Organe wie Nieren, Lunge, Herz befällt. Ist die Haut verschont, spricht man von einer Polymyositis. Eine Dermatomyositis zählt zu den seltenen Formen von Rheuma.

  • Diskushernie

    Ein Bandscheibenvorfall. Dabei quillt der Gallertkern in der Bandscheibe nach aussen und kann auf Nerven drücken.

  • Dual-Tasking

    Das simultane Ausführen einer aktiven Bewegung (Motorik) und einer geistigen Aufgabe (Kognition) wie z.B. gleichzeitiges Gehen und Sprechen. Eine Dual-Tasking-Schwäche kommt im Alter häufig vor und erhöht das Sturzrisiko.

E

  • EbM

    Abkürzung für «Evidenzbasierte Medizin», eine Fehlübersetzung von «evidence-based medicine», denn die englische «evidence» bedeutet Beweis oder Beleg, die deutsche «Evidenz» hingegen eine offenkundige Einsicht, die keines Beleges oder Beweises bedarf. Die medizinische Evidenzbasierung fordert, dass man sich in Diagnostik und Therapie auf den momentanen wissenschaftlichen Kenntnisstand abstütze, abgestuft nach Evidenzgraden oder Evidenzklassen: von Metaanalysen qualitativ hochwertiger randomisierter, kontrollierter Studien (Stufe Ia) bis hin zu Fallserien und Expertenmeinungen (Stufe V).

  • Eicosanoide

    Gewebehormone, die Entzündungsvorgänge aktivieren oder deaktivieren können. Alle Eicosanoide bilden sich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-6 und Omega-3).

  • Enzym

    Enzyme sind (meist Eiweiss-)Moleküle, die biochemische Reaktionen beschleunigen und steuern. Damit haben sie eine wichtige Funktion im Stoffwechsel.

F

  • Faszien

    Bindegewebe mit unregelmässig angeordneten Kollagenfaserbündeln unterschiedlicher Dichte. Grob unterscheidet man vier Faszienschichten. 1) Die oberflächliche Faszie umschliesst den ganzen Körper bis auf die ausgesparten Körperöffnungen (Augen, Ohren, Nase, Mund, After). Sie enthält je nach Körperregion mehr oder weniger Kollagenfasern und Fettzellen. 2) Die tiefe Faszie reicht ins Körperinnere und umhüllt als dichtes, geflechtartiges Bindegewebe Muskeln, Sehnen, Bänder und Sehnenplatten. 3) Die meningeale Faszie hüllt das Nervensystem ein. 4) Die viszerale Faszie kleidet alle Körperhöhlen aus und dient als Leitschicht für Blut, Nerven und Lymphe. Das ganze Fasziensystem ist ein einziges Netz ohne Anfang und Ende.

  • Fibroblasten

    Teils ortsständige, teils bewegliche Zellen des Bindegewebes. Sie bauen das Bindegewebe auf, indem sie Kollagen produzieren. Sie spielen auch eine wichtige Rolle im Wundheilungsprozess sowie bei Entzündungen. Gemäss neueren Forschungen wandern aktivierte Fibroblasten der Gelenkinnenhaut (synoviale Fibroblasten) aktiv über weite Strecken und verbreiten so z.B. eine RA.

  • Fibrozyten

    Fibroblasten, die kein Kollagen produzieren, sondern das Bindegewebe stabilisieren.

  • Fraktur

    Knochenbruch

  • Frozen Shoulder

    Schultersteife (wörtlich «eingefrorene Schulter»). Grund für die schmerzhafte Einschränkung der Beweglichkeit ist eine Entzündung der Weichteile (Gelenkschleimhaut, Gelenkkapsel).

G

  • Ganglien

    Ausstülpungen an Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden. Sie machen selten Beschwerden und können sich spontan zurückbilden.

  • Gelenkschutz

    Unter Gelenkschutz versteht man im Zusammenhang mit Rheuma nicht Accessoires für Sportler wie Knieschoner oder Ellbogen-Protektoren, sondern einen gelenkschonenden Einsatz des Körpers im Alltag. Gelenkschutz in diesem Sinne umfasst diverse Aspekte wie die Körperhaltung, gelenkfreundliche Verhaltensweisen, die Einrichtung des Arbeitsplatzes und den Gebrauch ergonomischer Hilfsmittel.

  • Gichtknoten

    Gichtknoten (Gichttophi) sind kleine, kugelförmige Ablagerungen von Harnsäurekristallen an kühleren Körperstellen wie Ohrmuscheln, Füssen, Ellbogen und Fingern. Gichtknoten verursachen keine Schmerzen. Sie sind unschön, aber harmlos.

  • Gonarthrose

    Arthrose des Kniegelenkes

H

  • Harnsäure

    Die Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels und damit der Stoff, der eine Gicht auslösen kann. Kristalline Ablagerungen von Harnsäure im Gelenkknorpel und in der Gelenkkapsel verursachen die für die Gicht charakteristischen heftigen Schmerzen.

  • Heberden-Arthrose

    Arthrose der Fingerendgelenke, benannt nach dem englischen Arzt William Heberden (1710-1801). Diese Arthrose kann knorpelig-knöcherne Wucherungen an den Fingerendgelenken bilden, genannt Heberden-Knoten.

  • Hyperkalzämie

    Eine hohe Calciumkonzentration im Blut, z.B. hervorgerufen durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Die Hyperkalzämie kann eine (sekundäre) Pseudogicht verursachen.

  • Hyperurikämie

    Die Vorstufe der Gicht, eine Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blutkreislauf. Bis zu 30% der erwachsenen Männer haben eine Hyperurikämie.

  • Hypoxanthin

    Eine Zwischenstufe des Purinstoffwechsels, bei dem Purin in Harnsäure umgewandelt wird.

I

  • Immunsuppression

    Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems durch Medikamente (Immunsuppressiva)

  • Impingement-Syndrom

    Schmerzen der Schulter (oder auch anderer Gelenke) infolge Einklemmung von Weichteilen wie Sehnen und Schleimbeutel

  • Inflamaging

    Aus wissenschaftlich unbekannter Ursache bildet der Körper im Alter vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe. Zur Bezeichnung dieses Phänomens dient die Neubildung «Inflamaging», zusammengesetzt aus «inflammation» (Entzündung) und «aging» (altern).

  • Interleukine

    Hormonähnliche Botenstoffe des Immunsystems aus der Gruppe der Zytokine. Interleukine spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Entzündungen. Es gibt viele Arten von Interleukinen (Abkürzung: IL), die in der Reihenfolge ihrer Entdeckung durchnummeriert werden: IL-1, IL-2, IL-3 usw. Die von Muskelzellen (statt von Immunzellen) gebildeten IL-6, IL-8 und IL-15 zählen zu den Myokinen.

J

K

  • Kollagen

    Kollagen ist das im menschlichen Körper mengenmässig dominierende Protein. Es macht 30% des gesamten Körpereiproteins aus. Kollagen hat eine extrem hohe Zugfestigkeit von bis zu 1 Tonne pro cm2. Kollagenfasern sind ein wichtiger Bestandteil der Faszien, denen sie Festigkeit und Geschmeidigkeit verleihen.

  • Kollagenose

    Erkrankung des Bindegewebes. Zu den Kollagenosen zählen namentlich der systemische Lupus erythematodes, die Sklerodermie und das Sjögren-Syndrom.

  • Kristallarthropathie

    Wissenschaftlicher Name für Gelenkserkrankungen, bei denen kristalline Ablagerungen von Stoffwechselprodukten zu Beschwerden führen. Die Gicht und die Pseudogicht zählen beide zu den Kristallarthropathien.

L

  • Lumbago

    Sehr heftige, akut auftretende Kreuzschmerzen, landläufig «Hexenschuss» genannt. Die Schmerzen können ins Gesäss und die Oberschenkel ausstrahlen.

M

  • Mechanotransduktion

    Umwandlung eines mechanischen Reizes in ein chemisches Signal auf Zellebene.

  • Metabolisches Syndrom

    Sammelbezeichnung für die folgenden vier Gesundheitsrisiken: Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels und Störungen des Zuckerstoffwechsels (Diabetes mellitus Typ 2). 75% der Gichtpatienten leiden am metabolischen Syndrom.

  • Mikrobiom

    Gesamtheit der Keime oder Mikroorganismen (Bakterien und Pilze), die im menschlichen Körper leben, vor allem im Darm (wo sie die Darmflora bilden), aber auch auf der Hautoberfläche und in den Schleimhäuten.

  • Mitochondrien

    Mitochondrien sind die «Energiekraftwerke» in Zellen. Besonders zahlreich sind sie in Zellen mit hohem Energieverbrauch wie Muskelzellen, Nervenzellen und Sinneszellen. Die Mitochondrien besitzen eine eigene Erbsubstanz, die mitochondriale DNA.

  • Morbus Behçet

    Schubweise verlaufende Entzündung der Blutgefässe (Vaskulitis), wobei vor allem die feinen Venen und Arterien der Augen, der Haut und der Schleimhäute befallen werden. Morbus Behçet kommt mehrheitlich im östlichen Mittelmeerraum und Asien vor, durch Zuwanderung zunehmend auch bei uns.

  • Morbus Dupuytren

    Gutartige Wucherung des Bindegewebes vor allem der Hände (in 80% der Fälle) mit der Folge geringer bis starker Funktionseinschränkungen. Morbus Dupuytren führt zu einer Versteifung von Fingergelenken (besonders des Ringfingers und des kleinen Fingers) in Beugestellung (Fingerverkrümmung).

  • Morbus Gaucher

    Lipidspeicherkrankheit; eine seltene, erbliche Stoffwechselerkrankung, basierend auf einer Genmutation. Spezielle Moleküle des Fettstoff­wechsels lagern sich dabei in den Makrophagen (Fresszellen) vor allem der Milz, der Leber und des Knochenmarkes ab. Die betroffenen Organe vergrössern sich. Symptome des Knochenmarkbefalls sind Knochenschmerzen und Knochenverformungen im Oberschenkel, bei Kindern auch Wachstumsstörungen.

  • Multimedikation

    Die tägliche Einnahme von fünf oder mehr Arzneimitteln. Die Multimedikation kann die Wirkung einzelner Medikamente (auch rezeptfreier Arzneimittel und pflanzlicher Präparate) verstärken, verringern oder aufheben.

  • Myofibroblasten

    Spezielle Fibroblasten, die die Eigenschaften von Fibroblasten und glatten Muskelzellen kombinieren. Sie besitzen eine deutlich höhere Fähigkeit, sich zusammenzuziehen, als normale Fibroblasten.

  • Myokine

    Von Muskeln gebildete Heilstoffe. Hormonähnliche Botenstoffe, die bei intensiver Muskelbeanspruchung von Muskelzellen ausgeschüttet werden. Viele Myokine fördern den Fettabbau und hemmen Entzündungen im ganzen Körper.

  • Myositis

    Chronische Muskelentzündung ohne erkennbaren Zusammenhang mit einer Infektion durch Bakterien, Viren oder Parasiten. Die Myositis ist eine seltene rheumatische Krankheit aus der Gruppe der (ebenfalls seltenen) Kollagenosen.

N

  • Nozizeption

    Schmerzwahrnehmung. Die dafür verantwortlichen Rezeptoren heissen Nozizeptoren, freie Nervenendigungen in allen schmerzempfindlichen Geweben des Körpers.

  • NSAR

    Abkürzung für nicht-steroidale Antirheumatika. Das sind Arzneimittel, die gleichzeitig eine Entzündung hemmen und den Schmerz bekämpfen.

O

  • Orthomolekulare Medizin

    Moderne Strömung der Komplementärmedizin, die zur Therapie und Prävention von Krankheiten auf den zeitweiligen hochdosierten Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln setzt. Dazu zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren.

  • Osteopenie

    Eine Verminderung der Knochendichte und damit eine Vorstufe der Osteoporose.

  • Osteophyt

    Knochenwucherung am Rande der Gelenkfläche, besonders bei Arthrose. Der Körper versucht durch eine Erweiterung der Auflagenfläche den Druck zu reduzieren.

  • Osteoporose

    Erhöhte Knochenbrüchigkeit als Folge einer geringen Knochendichte (poröse Knochen). Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus griechisch «ostoun» (Knochen) und «poros» (Pore).

P

  • Plantarfaszie

    Die Sehnenplatte der Fusssohle. Es ist die dickste Faszie des menschlichen Körpers.

  • Podagra

    Gicht im Fuss, speziell im Grundgelenk der grossen Zehe

  • Polyarthritis

    Der Begriff bezeichnet den klinischen Befund von Entzündungen (Arthritis) in mehreren (vielen) Gelenken, von griechisch «polus» (viel). Anstelle von «chronische Polyarthritis» wird heute meist der moderne Begriff «rheumatoide Arthritis» verwendet.

  • Polymyalgia rheumatica (PMR)

    Eine entzündlich-rheumatische Systemerkrankung bei älteren Personen (ab 65 Jahren) mit folgenden Beschwerden: morgendliche Muskelschmerzen im Schulter- oder Beckengürtel, Morgensteifheit bis zur Gehunfähigkeit, Müdigkeit und depressive Stimmung. Ursache und Entstehung der Polymyalgia rheumatica sind unbekannt.

  • Polymyositis

    Eine Kollagenose (Bindegewebserkrankung), die die Muskeln befällt. Greift sie auch auf die Haut über, spricht man von einer Dermatomyositis. Die Polymyositis zählt zu den seltenen Formen von Rheuma.

  • Purin

    Chemische Bausteine der Erbsubstanz (DNA) und daher im Kern jeder Zelle vorhanden. Purine aus der Ernährung werden in Harnsäure umgewandelt (Purinstoffwechsel) und können darum eine Gicht begünstigen. 

R

  • Remission

    Die vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitssymptomen. Die Remission ist das erklärte Ziel der medikamentösen Behandlung von entzündlichem Rheuma.

  • Rhizarthrose

    Arthrose des Daumensattelgelenkes

  • Riesenzellen-Arteriitis (RZA)

    Entzündliche Erkrankung der Hauptschlagader (Aorta) und ihrer grossen Äste. Die Aorta leitet das Blut aus dem Herz in die Gefässe des grossen Blutkreislaufs. Bei einer Riesenzellen-Arteriitis wandern Entzündungszellen (weisse Blutkörperchen, Leukozyten) in die Arterienwand, worauf sich Riesenzellen bilden, die die Gefässwand verdicken und den Blutstrom behindern. Hauptsymptome sind Kopfschmerzen, Sehstörungen und Schmerzen beim Kauen.

  • Rotatorenmanschette

    Eine Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das sehr bewegliche Schultergelenk stabilisieren.

S

  • SAPHO-Syndrom

    Sehr seltene entzündlich-rheumatische Erkrankung der Brustwand mit folgenden Symptomen: Synovitis, Akne, Pustulose, Hyperostose (Knochenwucherung) und Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung). Deren Anfangsbuchstaben ergeben «SAPHO».

  • Sarkopenie

    Zusammengefügt aus den griechischen Wörtern «sarx» (Fleisch) und «penia» (Mangel), bezeichnet die Sarkopenie den Muskelschwund im Laufe des Alterungsprozesses. Die Sarkopenie zählt zu den Risikofaktoren, die zur erhöhten Sturzgefährdung älterer Menschen beitragen.

  • Skoliose

    Verkrümmung der Wirbelsäule nach der linken oder der rechten Körperseite hin

  • Spinalkanal

    Der von den Wirbeln gebildete Kanal innerhalb der Wirbelsäule, in welchem das Rückenmark und Nervenbahnen verlaufen. Ein (zu) enger Spinalkanal kann Sensibilitätsstörungen, Schmerzen und Lähmungserscheinungen hervorrufen.

  • Spondylarthrose

    Abnutzungserscheinungen an den Wirbelbogengelenken

  • Spondyloarthritis

    Chronische entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule und von Gelenken. Morbus Bechterew und die Psoriasis-Arthritis zählen zu den Spondyloarthritiden.

  • Synovialis

    Gelenke sind von einer Hülle oder Kapsel aus Bindegewebe umschlossen. Die Membrana synovialis (oder kurz: Synovialis) ist nichts anderes als die Innenauskleidung dieser Umhüllung, die sog. Gelenkinnenhaut. Bei einer Arthrose gesellt sich zum Abbau des Gelenkknorpels häufig eine Gelenkinnenhautentzündung hinzu.

T

  • TCM

    Abkürzung für die Traditionelle Chinesische Medizin.

  • TEN

    Abkürzung für die Traditionelle Europäische Naturheilkunde, ein Sammelbegriff für unterschiedliche Verfahren zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten. Die TEN deckt sich mit der Komplementärmedizin europäischer Prägung. Sie reicht von der traditionellen Pflanzen- und Ernährungsheilkunde über die Homöopathie oder das Schröpfen bis zur modernen orthomolekularen Medizin.

  • Tenosynovitis

    Sehnenscheidenentzündung

  • TIM

    Abkürzung für die Traditionelle Indische Medizin, besser bekannt unter der Sanskrit-Bezeichnung «Ayurveda» (wörtlich: Wissenschaft vom Leben und der Langlebigkeit). Sie gilt als das weltweit älteste medizinische Heilsystem.

  • TNF

    Die Abkürzung ist gebildet aus den Anfangsbuchstaben von «Tumor-Nekrose-Faktor». Der Tumornekrosefaktor ist ein Signalstoff des Immunsystems, der bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle spielt. TNF-Blocker sind entzündungshemmende Medikamente. Sie hemmen die TNF-Wirkung.

U

  • Uveitis

    Eine Entzündung des Auges; sie betrifft die Uvea, eine dünne, stark durchblutete Membran, die den ganzen Augapfel umgibt. Die Uvea erstreckt sich von der Regenbogenhaut (Iris) an der Vorderseite des Auges bis zu dessen hinteren Bereich. Die Uveitis ist eine mögliche Begleiterkrankung von Morbus Bechterew und anderer Autoimmunerkrankungen. Eine Uveitis verursacht bei Erwachsenen Schmerzen. Jedoch bei Kindern mit einer oligoartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis (oJIA) verläuft die Uveitis meist schleichend und symptomlos, weswegen regelmässige augenärztliche Untersuchungen empfohlen werden.

V

  • Vaskulitis

    Eine Entzündung der Blutgefässe mit rheumatischen Symptomen an Muskeln und Gelenken. Vaskulitiden sind sehr seltene Erkrankungen. Sie können sich ganz unterschiedlich ausprägen.

  • Vitamin D

    Vitamin D bezeichnet eine ganze Familie von Substanzen. Deren wichtigste Vertreter sind das Vitamin D3 (Cholecalciferol) und das Vitamin D2 (Ergocholesterol). Vitamin D ist wichtig für den Knochenstoffwechsel und kann im Zusammenspiel mit Calcium der Bildung einer Osteoporose entgegenwirken.

W

  • Weichteile

    Alle nicht-knöchernen Strukturen des menschlichen Bewegungsapparates. Zu den Weichteilen zählen Muskeln, Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Fettgewebe, Bindegewebe, Nerven und Gefässe.

X

  • Xanthin

    Eine Zwischenstufe des Purinstoffwechsels, bei dem Purine in Harnsäure umgewandelt werden.

Z

  • Zytokine

    Hormonähnliche Botenstoffe, die von Immunzellen gebildet werden, teilweise auch von Muskelzellen (dann heissen sie Myokine) oder Fettzellen (dann heissen sie Adipokine). Zytokine sind Biomarker (messbare Anzeichen) für Entzündungen. Zur Gruppe der Zytokine zählen Interleukine, Interferone und Tumor-Nekrose-Faktoren.

  • Zytostatika

    Substanzen bzw. Medikamente, die das Zellwachstum hemmen. Zytostatika kommen (in hohen Dosen) vorrangig in der Krebsbehandlung zum Einsatz. Bei Rheuma werden sie in geringeren Dosen verwendet, um das Immunsystem zu unterdrücken.