Unser Glossar entschlüsselt häufig verwendete medizinische Fachbegriffe und Fremdwörter rund um Rheuma. Fehlt ein wichtiger Begriff oder möchten Sie eine Frage stellen? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.
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A
- AchillessehneDie grösste und stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie überträgt die Kraft dreier Wadenmuskeln auf den Fuss. 
- AdipokineFettgewebshormone. Hormonähnliche Botenstoffe, die von Fettzellen gebildet werden, speziell im Bauchfett. Adipokine können im ganzen Körper Entzündungen fördern. 
- AnalgetikaAnalgetika sind Schmerzmedikamente. Sie haben keine direkte entzündungshemmende Wirkung. Das Spektrum reicht von teils rezeptfrei erhältlichen Schmerzmitteln mit Paracetamol bis zu starken Morphiumpräparaten (Opioid-Analgetika). 
- AnamneseDie Vorgeschichte einer Krankheit, wie sie der Arzt aus den Angaben des Patienten ermittelt. Die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes ist «Erinnerung». 
- AntioxidantienSchutznährstoffe, Radikalenfänger. Antioxidantien neutralisieren aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale), die Strukturen der Körperzellen schädigen. Starke Antioxidantien sind Catechin, Vitamin C, Vitamin E und Carotinoide. 
- ArthritisFachbegriff für eine akute oder chronische Entzündung von Gelenken, ebenso von Sehnen oder der Wirbelsäule. 
- AutoimmunerkrankungSammelbezeichnung für entzündlich-rheumatische sowie diverse andere Krankheiten (Morbus Crohn, Multiple Sklerose, Psoriasis usw.), die gemäss Autoimmun-Theorie daraus entstehen, dass sich der Körper selber angreife. 
B
- BandscheibenElastische Scheiben zwischen den Wirbelkörpern. Sie dämpfen Stösse und Erschütterungen und sorgen dafür, dass sich die Wirbel gegeneinander bewegen können. 
- BindegewebeSammelbegriff für verschiedene Gewebe, die alle Organe, Muskeln, Sehnen usw. des Körpers umhüllen und miteinander verbinden. Heute verwendet man für das Bindegewebe häufig den (eigentlich engeren) Begriff Faszien. 
- Bouchard-ArthroseArthrose der Fingermittelgelenke. Diese Arthrose kann zu knöchernen Wucherungen (Ostephyten) der Fingermittelgelenke führen, den sog. Bouchard-Knoten. 
- BursitisSchleimbeutelentzündung 
C
- CalciumCalcium (oder: Kalzium) ist ein wichtiger Baustoff für die Knochen. Eine ausreichende Calciumzufuhr stärkt im Zusammenspiel mit Magnesium, Vitamin C, Vitamin K und Vitamin D die Knochendichte und wirkt vorbeugend gegen eine Osteoporose. Als calciumreiche Lebensmittel gelten Samen und Nüsse, Milchprodukte, grünes Gemüse, Vollkorngetreide und Mineralwasser mit hohem Calciumgehalt. 
- CatechinEin sehr starkes Antioxidans mit entzündungshemmender Wirkung. Catechine sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide. Grüntee ist besonders reich an Catechinen. 
- ChiragraGicht an der Hand 
- ChondrokalzinoseWissenschaftlicher Name für die Pseudogicht 
- CortisonEntzündungshemmender Wirkstoff zur Behandlung vieler rheumatischer Erkrankungen 
- CoxarthroseArthrose des Hüftgelenkes 
- CRPAbkürzung für C-Reaktives Protein. Der Körper produziert im Falle einer Entzündung viel von diesem Eiweiss. CRP dient darum als Mass für eine Entzündungsreaktion. 
- CRPSKomplexes regionales Schmerzsyndrom vorwiegend an Händen und Füssen nach einer Verletzung (Unfall, Operation). 
D
- DermatomyositisEine Kollagenose (Bindegewebserkrankung), die die Muskeln, die Haut und innere Organe wie Nieren, Lunge, Herz befällt. Ist die Haut verschont, spricht man von einer Polymyositis. Eine Dermatomyositis zählt zu den seltenen Formen von Rheuma. 
- DISHDie diffuse idiopathische skelettale Hyperostose (kurz: DISH) ist eine nicht-entzündliche Systemerkrankung, die vor allem die Wirbelsäule befällt. Dabei kommt es zu übermässigen Verknöcherungen (Hyperostosen) im Bindegewebe um die Wirbelsäule herum sowie an den Ansätzen von Sehnen und Bändern. Die Verknöcherungen können die Beweglichkeit einschränken und zu Schmerzen führen. Betroffen sind vorwiegend ältere Menschen und häufiger Männer als Frauen. Andere Namen für DISH: ankylosierende Hyperostose, Morbus Forestier, Zuckergusswirbelsäule. 
- DiskushernieEin Bandscheibenvorfall. Dabei quillt der Gallertkern in der Bandscheibe nach aussen und kann auf Nerven drücken. 
- Dual-TaskingDas simultane Ausführen einer aktiven Bewegung (Motorik) und einer geistigen Aufgabe (Kognition) wie z.B. gleichzeitiges Gehen und Sprechen. Eine Dual-Tasking-Schwäche kommt im Alter häufig vor und erhöht das Sturzrisiko. 
E
- EbM Abkürzung für «Evidenzbasierte Medizin», eine Fehlübersetzung von «evidence-based medicine», denn die englische «evidence» bedeutet Beweis oder Beleg, die deutsche «Evidenz» hingegen eine offenkundige Einsicht, die keines Beleges oder Beweises bedarf. Die medizinische Evidenzbasierung fordert, dass man sich in Diagnostik und Therapie auf den momentanen wissenschaftlichen Kenntnisstand abstütze, abgestuft nach Evidenzgraden oder Evidenzklassen: von Metaanalysen qualitativ hochwertiger randomisierter, kontrollierter Studien (Stufe Ia) bis hin zu Fallserien und Expertenmeinungen (Stufe V). 
- EicosanoideGewebehormone, die Entzündungsvorgänge aktivieren oder deaktivieren können. Alle Eicosanoide bilden sich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-6 und Omega-3). 
- EnzymEnzyme sind (meist Eiweiss-)Moleküle, die biochemische Reaktionen beschleunigen und steuern. Damit haben sie eine wichtige Funktion im Stoffwechsel. 
F
- FaszienBindegewebe mit unregelmässig angeordneten Kollagenfaserbündeln unterschiedlicher Dichte. Grob unterscheidet man vier Faszienschichten. 1) Die oberflächliche Faszie umschliesst den ganzen Körper bis auf die ausgesparten Körperöffnungen (Augen, Ohren, Nase, Mund, After). Sie enthält je nach Körperregion mehr oder weniger Kollagenfasern und Fettzellen. 2) Die tiefe Faszie reicht ins Körperinnere und umhüllt als dichtes, geflechtartiges Bindegewebe Muskeln, Sehnen, Bänder und Sehnenplatten. 3) Die meningeale Faszie hüllt das Nervensystem ein. 4) Die viszerale Faszie kleidet alle Körperhöhlen aus und dient als Leitschicht für Blut, Nerven und Lymphe. Das ganze Fasziensystem ist ein einziges Netz ohne Anfang und Ende. 
- FibroblastenTeils ortsständige, teils bewegliche Zellen des Bindegewebes. Sie bauen das Bindegewebe auf, indem sie Kollagen produzieren. Sie spielen auch eine wichtige Rolle im Wundheilungsprozess sowie bei Entzündungen. Gemäss neueren Forschungen wandern aktivierte Fibroblasten der Gelenkinnenhaut (synoviale Fibroblasten) aktiv über weite Strecken und verbreiten so z.B. eine RA. 
- FibrozytenFibroblasten, die kein Kollagen produzieren, sondern das Bindegewebe stabilisieren. 
- FrakturKnochenbruch 
- Frozen ShoulderSchultersteife (wörtlich «eingefrorene Schulter»). Grund für die schmerzhafte Einschränkung der Beweglichkeit ist eine Entzündung der Weichteile (Gelenkschleimhaut, Gelenkkapsel). 
G
- GanglienAusstülpungen an Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden. Sie machen selten Beschwerden und können sich spontan zurückbilden. 
- GelenkschutzUnter Gelenkschutz versteht man im Zusammenhang mit Rheuma nicht Accessoires für Sportler wie Knieschoner oder Ellbogen-Protektoren, sondern einen gelenkschonenden Einsatz des Körpers im Alltag. Gelenkschutz in diesem Sinne umfasst diverse Aspekte wie die Körperhaltung, gelenkfreundliche Verhaltensweisen, die Einrichtung des Arbeitsplatzes und den Gebrauch ergonomischer Hilfsmittel. 
- GichtknotenGichtknoten (Gichttophi) sind kleine, kugelförmige Ablagerungen von Harnsäurekristallen an kühleren Körperstellen wie Ohrmuscheln, Füssen, Ellbogen und Fingern. Gichtknoten verursachen keine Schmerzen. Sie sind unschön, aber harmlos. 
- GonarthroseArthrose des Kniegelenkes 
H
- HarnsäureDie Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels und damit der Stoff, der eine Gicht auslösen kann. Kristalline Ablagerungen von Harnsäure im Gelenkknorpel und in der Gelenkkapsel verursachen die für die Gicht charakteristischen heftigen Schmerzen. 
- Heberden-ArthroseArthrose der Fingerendgelenke, benannt nach dem englischen Arzt William Heberden (1710-1801). Diese Arthrose kann knorpelig-knöcherne Wucherungen an den Fingerendgelenken bilden, genannt Heberden-Knoten. 
- HyperkalzämieEine hohe Calciumkonzentration im Blut, z.B. hervorgerufen durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Die Hyperkalzämie kann eine (sekundäre) Pseudogicht verursachen. 
- HyperurikämieDie Vorstufe der Gicht, eine Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blutkreislauf. Bis zu 30% der erwachsenen Männer haben eine Hyperurikämie. 
- HypoxanthinEine Zwischenstufe des Purinstoffwechsels, bei dem Purin in Harnsäure umgewandelt wird. 
I
- ImmunsuppressionUnterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems durch Medikamente (Immunsuppressiva) 
- Impingement-SyndromSchmerzen der Schulter (oder auch anderer Gelenke) infolge Einklemmung von Weichteilen wie Sehnen und Schleimbeutel 
- InflamagingAus wissenschaftlich unbekannter Ursache bildet der Körper im Alter vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe. Zur Bezeichnung dieses Phänomens dient die Neubildung «Inflamaging», zusammengesetzt aus «inflammation» (Entzündung) und «aging» (altern). 
- InterleukineHormonähnliche Botenstoffe des Immunsystems aus der Gruppe der Zytokine. Interleukine spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Entzündungen. Es gibt viele Arten von Interleukinen (Abkürzung: IL), die in der Reihenfolge ihrer Entdeckung durchnummeriert werden: IL-1, IL-2, IL-3 usw. Die von Muskelzellen (statt von Immunzellen) gebildeten IL-6, IL-8 und IL-15 zählen zu den Myokinen. 
- InterozeptionZur Interozeption (Binnenwahrnehmung) zählen subjektive Empfindungen von Wärme, Enge oder Weite, Schwere oder Leichtigkeit, von Kribbeln, Pulsieren, Fliessen, spontaner Zuneigung oder sexueller Erregung. 
J
- Juvenile idiopathische ArthritisChronisch entzündliche Gelenkerkrankung (Arthritis) unbekannter Ursache (idiopathisch) im Kindesalter (juvenil) 
K
- KollagenKollagen ist das im menschlichen Körper mengenmässig dominierende Protein. Es macht 30% des gesamten Körpereiproteins aus. Kollagen hat eine extrem hohe Zugfestigkeit von bis zu 1 Tonne pro cm2. Kollagenfasern sind ein wichtiger Bestandteil der Faszien, denen sie Festigkeit und Geschmeidigkeit verleihen. 
- KollagenoseErkrankung des Bindegewebes. Zu den Kollagenosen zählen namentlich der systemische Lupus erythematodes, die Sklerodermie und das Sjögren-Syndrom. 
- KristallarthropathieWissenschaftlicher Name für Gelenkserkrankungen, bei denen kristalline Ablagerungen von Stoffwechselprodukten zu Beschwerden führen. Die Gicht und die Pseudogicht zählen beide zu den Kristallarthropathien. 
L
- LumbagoSehr heftige, akut auftretende Kreuzschmerzen, landläufig «Hexenschuss» genannt. Die Schmerzen können ins Gesäss und die Oberschenkel ausstrahlen. 
M
- MechanotransduktionUmwandlung eines mechanischen Reizes in ein chemisches Signal auf Zellebene. 
- Metabolisches SyndromSammelbezeichnung für die folgenden vier Gesundheitsrisiken: Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels und Störungen des Zuckerstoffwechsels (Diabetes mellitus Typ 2). 75% der Gichtpatienten leiden am metabolischen Syndrom. 
- MikrobiomGesamtheit der Keime oder Mikroorganismen (Bakterien und Pilze), die im menschlichen Körper leben, vor allem im Darm (wo sie die Darmflora bilden), aber auch auf der Hautoberfläche und in den Schleimhäuten. 
- MitochondrienMitochondrien sind die «Energiekraftwerke» in Zellen. Besonders zahlreich sind sie in Zellen mit hohem Energieverbrauch wie Muskelzellen, Nervenzellen und Sinneszellen. Die Mitochondrien besitzen eine eigene Erbsubstanz, die mitochondriale DNA. 
- Morbus BehçetSchubweise verlaufende Entzündung der Blutgefässe (Vaskulitis), wobei vor allem die feinen Venen und Arterien der Augen, der Haut und der Schleimhäute befallen werden. Morbus Behçet kommt mehrheitlich im östlichen Mittelmeerraum und Asien vor, durch Zuwanderung zunehmend auch bei uns. 
- Morbus DupuytrenGutartige Wucherung des Bindegewebes vor allem der Hände (in 80% der Fälle) mit der Folge geringer bis starker Funktionseinschränkungen. Morbus Dupuytren führt zu einer Versteifung von Fingergelenken (besonders des Ringfingers und des kleinen Fingers) in Beugestellung (Fingerverkrümmung). 
- Morbus GaucherLipidspeicherkrankheit; eine seltene, erbliche Stoffwechselerkrankung, basierend auf einer Genmutation. Spezielle Moleküle des Fettstoffwechsels lagern sich dabei in den Makrophagen (Fresszellen) vor allem der Milz, der Leber und des Knochenmarkes ab. Die betroffenen Organe vergrössern sich. Symptome des Knochenmarkbefalls sind Knochenschmerzen und Knochenverformungen im Oberschenkel, bei Kindern auch Wachstumsstörungen. 
- MultimedikationDie tägliche Einnahme von fünf oder mehr Arzneimitteln. Die Multimedikation kann die Wirkung einzelner Medikamente (auch rezeptfreier Arzneimittel und pflanzlicher Präparate) verstärken, verringern oder aufheben. 
- MyofibroblastenSpezielle Fibroblasten, die die Eigenschaften von Fibroblasten und glatten Muskelzellen kombinieren. Sie besitzen eine deutlich höhere Fähigkeit, sich zusammenzuziehen, als normale Fibroblasten. 
- MyokineVon Muskeln gebildete Heilstoffe. Hormonähnliche Botenstoffe, die bei intensiver Muskelbeanspruchung von Muskelzellen ausgeschüttet werden. Viele Myokine fördern den Fettabbau und hemmen Entzündungen im ganzen Körper. 
- MyositisChronische Muskelentzündung ohne erkennbaren Zusammenhang mit einer Infektion durch Bakterien, Viren oder Parasiten. Die Myositis ist eine seltene rheumatische Krankheit aus der Gruppe der (ebenfalls seltenen) Kollagenosen. 
N
- NozizeptionSchmerzwahrnehmung. Die dafür verantwortlichen Rezeptoren heissen Nozizeptoren, freie Nervenendigungen in allen schmerzempfindlichen Geweben des Körpers. 
- NSARAbkürzung für nicht-steroidale Antirheumatika. Das sind Arzneimittel, die gleichzeitig eine Entzündung hemmen und den Schmerz bekämpfen. 
O
- Orthomolekulare MedizinModerne Strömung der Komplementärmedizin, die zur Therapie und Prävention von Krankheiten auf den zeitweiligen hochdosierten Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln setzt. Dazu zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren. 
- OsteopenieEine Verminderung der Knochendichte und damit eine Vorstufe der Osteoporose. 
- OsteophytKnochenwucherung am Rande der Gelenkfläche, besonders bei Arthrose. Der Körper versucht durch eine Erweiterung der Auflagenfläche den Druck zu reduzieren. 
- OsteoporoseErhöhte Knochenbrüchigkeit als Folge einer geringen Knochendichte (poröse Knochen). Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus griechisch «ostoun» (Knochen) und «poros» (Pore). 
P
- PlantarfaszieDie Sehnenplatte der Fusssohle. Es ist die dickste Faszie des menschlichen Körpers. 
- PodagraGicht im Fuss, speziell im Grundgelenk der grossen Zehe 
- PolyarthritisDer Begriff bezeichnet den klinischen Befund von Entzündungen (Arthritis) in mehreren (vielen) Gelenken, von griechisch «polus» (viel). Anstelle von «chronische Polyarthritis» wird heute meist der moderne Begriff «rheumatoide Arthritis» verwendet. 
- Polymyalgia rheumatica (PMR)Eine entzündlich-rheumatische Systemerkrankung bei älteren Personen (ab 65 Jahren) mit folgenden Beschwerden: morgendliche Muskelschmerzen im Schulter- oder Beckengürtel, Morgensteifheit bis zur Gehunfähigkeit, Müdigkeit und depressive Stimmung. Ursache und Entstehung der Polymyalgia rheumatica sind unbekannt. 
- PolymyositisEine Kollagenose (Bindegewebserkrankung), die die Muskeln befällt. Greift sie auch auf die Haut über, spricht man von einer Dermatomyositis. Die Polymyositis zählt zu den seltenen Formen von Rheuma. 
- PropiozeptionUnter der Propiozeption (Eigenwahrnehmung) versteht man die Wahrnehmung des eigenen Körpers nach dessen Lage im Raum, den Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmassen zueinander sowie deren Bewegung. Die Propiozeption ist zu unterscheiden von der Interozeption. 
- PurinChemische Bausteine der Erbsubstanz (DNA) und daher im Kern jeder Zelle vorhanden. Purine aus der Ernährung werden in Harnsäure umgewandelt (Purinstoffwechsel) und können darum eine Gicht begünstigen. 
R
- RemissionDie vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitssymptomen. Die Remission ist das erklärte Ziel der medikamentösen Behandlung von entzündlichem Rheuma. 
- RhizarthroseArthrose des Daumensattelgelenkes 
- Riesenzellen-Arteriitis (RZA)Entzündliche Erkrankung der Hauptschlagader (Aorta) und ihrer grossen Äste. Die Aorta leitet das Blut aus dem Herz in die Gefässe des grossen Blutkreislaufs. Bei einer Riesenzellen-Arteriitis wandern Entzündungszellen (weisse Blutkörperchen, Leukozyten) in die Arterienwand, worauf sich Riesenzellen bilden, die die Gefässwand verdicken und den Blutstrom behindern. Hauptsymptome sind Kopfschmerzen, Sehstörungen und Schmerzen beim Kauen. 
- RotatorenmanschetteEine Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das sehr bewegliche Schultergelenk stabilisieren. 
S
- SAPHO-SyndromSehr seltene entzündlich-rheumatische Erkrankung der Brustwand mit folgenden Symptomen: Synovitis, Akne, Pustulose, Hyperostose (Knochenwucherung) und Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung). Deren Anfangsbuchstaben ergeben «SAPHO». 
- SarkopenieZusammengefügt aus den griechischen Wörtern «sarx» (Fleisch) und «penia» (Mangel), bezeichnet die Sarkopenie den Muskelschwund im Laufe des Alterungsprozesses. Die Sarkopenie zählt zu den Risikofaktoren, die zur erhöhten Sturzgefährdung älterer Menschen beitragen. 
- SkolioseVerkrümmung der Wirbelsäule nach der linken oder der rechten Körperseite hin 
- SpinalkanalDer von den Wirbeln gebildete Kanal innerhalb der Wirbelsäule, in welchem das Rückenmark und Nervenbahnen verlaufen. Ein (zu) enger Spinalkanal kann Sensibilitätsstörungen, Schmerzen und Lähmungserscheinungen hervorrufen. 
- SpondylarthroseAbnutzungserscheinungen an den Wirbelbogengelenken 
- SpondyloarthritisChronische entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule und von Gelenken. Morbus Bechterew und die Psoriasis-Arthritis zählen zu den Spondyloarthritiden. 
- SynovialisGelenke sind von einer Hülle oder Kapsel aus Bindegewebe umschlossen. Die Membrana synovialis (oder kurz: Synovialis) ist nichts anderes als die Innenauskleidung dieser Umhüllung, die sog. Gelenkinnenhaut. Bei einer Arthrose gesellt sich zum Abbau des Gelenkknorpels häufig eine Gelenkinnenhautentzündung hinzu. 
T
- TCMAbkürzung für die Traditionelle Chinesische Medizin. 
- TENAbkürzung für die Traditionelle Europäische Naturheilkunde, ein Sammelbegriff für unterschiedliche Verfahren zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten. Die TEN deckt sich mit der Komplementärmedizin europäischer Prägung. Sie reicht von der traditionellen Pflanzen- und Ernährungsheilkunde über die Homöopathie oder das Schröpfen bis zur modernen orthomolekularen Medizin. 
- TenosynovitisSehnenscheidenentzündung 
- TIMAbkürzung für die Traditionelle Indische Medizin, besser bekannt unter der Sanskrit-Bezeichnung «Ayurveda» (wörtlich: Wissenschaft vom Leben und der Langlebigkeit). Sie gilt als das weltweit älteste medizinische Heilsystem. 
- TNFDie Abkürzung ist gebildet aus den Anfangsbuchstaben von «Tumor-Nekrose-Faktor». Der Tumornekrosefaktor ist ein Signalstoff des Immunsystems, der bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle spielt. TNF-Blocker sind entzündungshemmende Medikamente. Sie hemmen die TNF-Wirkung. 
U
- UveitisEine Entzündung des Auges; sie betrifft die Uvea, eine dünne, stark durchblutete Membran, die den ganzen Augapfel umgibt. Die Uvea erstreckt sich von der Regenbogenhaut (Iris) an der Vorderseite des Auges bis zu dessen hinteren Bereich. Die Uveitis ist eine mögliche Begleiterkrankung von Morbus Bechterew und anderer Autoimmunerkrankungen. Eine Uveitis verursacht bei Erwachsenen Schmerzen. Jedoch bei Kindern mit einer oligoartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis (oJIA) verläuft die Uveitis meist schleichend und symptomlos, weswegen regelmässige augenärztliche Untersuchungen empfohlen werden. 
V
- VaskulitisEine Entzündung der Blutgefässe mit rheumatischen Symptomen an Muskeln und Gelenken. Vaskulitiden sind sehr seltene Erkrankungen. Sie können sich ganz unterschiedlich ausprägen. 
- Vitamin DVitamin D bezeichnet eine ganze Familie von Substanzen. Deren wichtigste Vertreter sind das Vitamin D3 (Cholecalciferol) und das Vitamin D2 (Ergocholesterol). Vitamin D ist wichtig für den Knochenstoffwechsel und kann im Zusammenspiel mit Calcium der Bildung einer Osteoporose entgegenwirken. 
W
- WeichteileAlle nicht-knöchernen Strukturen des menschlichen Bewegungsapparates. Zu den Weichteilen zählen Muskeln, Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Fettgewebe, Bindegewebe, Nerven und Gefässe. 
Z
- ZytokineHormonähnliche Botenstoffe, die von Immunzellen gebildet werden, teilweise auch von Muskelzellen (dann heissen sie Myokine) oder Fettzellen (dann heissen sie Adipokine). Zytokine sind Biomarker (messbare Anzeichen) für Entzündungen. Zur Gruppe der Zytokine zählen Interleukine, Interferone und Tumor-Nekrose-Faktoren. 
- ZytostatikaSubstanzen bzw. Medikamente, die das Zellwachstum hemmen. Zytostatika kommen (in hohen Dosen) vorrangig in der Krebsbehandlung zum Einsatz. Bei Rheuma werden sie in geringeren Dosen verwendet, um das Immunsystem zu unterdrücken. 
