Ängste und Sorgen einer Risikogruppe

27. März 2020

Ein Grossteil der 2 Mio. Rheumabetroffenen in der Schweiz gehört zu den Risikogruppen in der Coronakrise. Speziell bei Rheumabetroffenen mit Immuntherapie ist die Verunsicherung gross. Soll ich die Basistherapie absetzen? Kann mein Arbeitgeber verlangen, meine Tätigkeit weiterzuführen? Ist mein Medikament auch weiterhin erhältlich? Die Rheumaliga Schweiz steht Betroffenen auch in dieser schweren Zeit mit Beratung und Informationen zur Seite. Per Telefon 044 487 40 00 und info@rheumaliga.ch ist sie für Betroffene und ihre Angehörigen erreichbar.

Beratung und Information

Zahlreiche Rheumabetroffene sind in der aktuellen Situation verunsichert und suchen Rat bei der Rheumaliga Schweiz. So auch Silvia Meier, 37 Jahre: «Ich habe besonders Angst am Coronavirus zu erkranken, da mein Immunsystem durch mein Rheuma und die medikamentöse Therapie unterdrückt ist.» Die Informationsangebote der Rheumaliga werden rege genutzt und die persönliche Beratung hilft vielen, um mit der schwierigen Situation besser klar zu kommen. Die Website www.rheumaliga.ch bietet wertvolle und verständliche Informationen rund ums Thema Rheuma und Corona. Allein die FAQs, die mit Experten aus der Rheumatologie erarbeitet wurden und ständig ergänzt werden, wurden bereits über 60'000 Mal angeklickt.

Rheumamedikamente zur Behandlung von COVID-19

Zu den Medikamenten, die zur Zeit bei COVID-19 Patienten mit schwerem Verlauf eingesetzt werden, gehören auch verschiedene Rheumamedikamente. Aktuell sind die Medikamente Plaquenil® (Hydroxychloroquin) und Actemra® (Tocilizumab) betroffen. Um Versorgungsengpässe zu vermeiden, kann unter Umständen für Rheumabetroffene eine Umstellung auf ein anderes gleichwertiges Medikament von ihrem behandelnden Arzt empfohlen werden. Die Rheumaliga informiert in enger Absprache mit der Schweizer Gesellschaft für Rheumatologie (SGR) auf ihrer Website detailliert über den aktuellen Stand und die medizinischen Empfehlungen. Beispielsweise bei Actemra® könnte gegebenenfalls von einer Infusion auf Selbstinjektion mit Fertigspritze umgestellt werden. Dies hat zum Vorteil, dass Patientinnen und Patienten nicht mehr für Infusionstherapien ins Spital oder in die Praxis müssen.

Bleiben Sie in Bewegung!

Bewegung ist für viele Menschen mit Rheuma essenziell für ihre Behandlung. Die tägliche Bewegung aufrechtzuerhalten, ist in der aktuellen Lage eine Herausforderung. Kurse wurden bis auf Weiteres abgesagt, Sportzentren bleiben vorübergehend geschlossen. Jetzt ist es besonders wichtig, sich daheim regelmässig zu bewegen. Die beiden Faltblätter «Kraftpaket» und «Bleiben Sie fit und beweglich» unterstützen dabei. Beide Publikationen entstanden in enger Zusammenarbeit mit Bewegungs- und Trainingswissenschaftlern des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG) der Uni Basel. Die Faltblätter bieten je acht Übungen für den Kraftaufbau und die Steigerung der Beweglichkeit und sind kostenlos zu bestellen auf www.rheumaliga-shop.ch.

Weitere Auskünfte
Monika Siber, Leiterin Kommunikation, Tel. 044 487 40 60, m.siber@rheumaliga.ch