Besser schlafen mit Cannabis

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Cbd Oel

Jede zweite Person mit Rheuma leidet zeitweilig an Schlafstörungen. Zum einen erschweren Missempfindungen und Bewegungsunruhe das Einschlafen. Zum anderen können Gelenk- und Muskelschmerzen den Schlaf x-mal pro Nacht unterbrechen.

Sowohl die Pharmaindustrie wie die Naturapotheke halten schlaffördernde Mittel bereit. Wenn aber weder Ashwagandha, Baldrian und Co. den Schlaf verbessern – noch Schlafmittel mit ihren langfristigen Risiken (Suchtgefahr, Nebenwirkungen), kann womöglich Cannabis helfen.

Gewisse Cannabinoide fördern und verbessern den Schlaf. Sie machen bei normaler Dosierung weder körperlich abhängig, noch führen sie zu Nebenwirkungen. Zwei Rheumabetroffene erzählen von ihren Erfahrungen.

Genügend Schlaf dank Cannabis-Tropfen

Elmar Nussbaum* (45) hat schon einiges ausprobiert, um seine chronischen Gelenk- und Muskelschmerzen zu lindern, die sich besonders bei nasskaltem Wetter verschlimmern. Angeschlagen haben bei ihm aber weder Medikamente noch eine Ernährungsumstellung noch sonstige alternative Therapien. Auch mit Cannabis ist Elmar Nussbaum nicht schmerzfrei geworden. Trotzdem will er diese Naturmedizin nicht mehr missen: «Jeden Abend 20 Tropfen helfen mir, einzuschlafen und endlich wieder durchzuschlafen.»

Elmar Nussbaum bezieht von der Bahnhof-Apotheke Langnau im Emmental eine rezeptpflichtige Cannabis-Tinktur. Sie enthält die Cannabinoide CBD und THC. 9 Tropfen entsprechen 2,5 mg THC und 5 mg CBD. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für diese Cannabismedizin.

Die Dosis von 20 Tropfen habe auf ihn keine Rauschwirkung, aber dämpfe das Schmerzempfinden. «Dank Cannabis finde ich auch in Schmerzphasen genügend Schlaf und bin am Tag nicht mehr schläfrig, sondern aufmerksam und leistungsfähig», sagt der vielbeschäftigte Maschinist und Bauer. Wenn er von der Arbeit kommt, ist für ihn noch lange nicht Feierabend. Gegen hundert Stück Vieh wollen versorgt und gepflegt werden.

Die Familie Nussbaum bewirtschaftet über 25 Hektar Land im Zürcher Weinland. «Die körperliche Arbeit auf dem Hof tut meinen Gelenken gut», weiss Elmar Nussbaum. «Aber nur dank dem, dass ich mit Cannabis besser schlafe, habe ich auch die nötige Energie, täglich bis in den Abend hinein aktiv zu sein.»

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Bessere Schlaf- und Lebensqualität dank CBD

Seit zehn Jahren machen Petra Müller (52) die Beschwerden einer rheumatoiden Arthritis zu schaffen. 2016 hat sie die medikamentöse Therapie in Absprache mit ihrem Rheumatologen eingestellt und setzt ganz auf natürliche Entzündungshemmer wie Curcumin, Astaxanthin, Weihrauch und CBD.

Petra Müller erfährt die Wirkungen von CBD auf verschiedenen Ebenen: «Es reduziert meine Schmerzen und hat einen beruhigenden Effekt auf mich. Dadurch schlafe ich besser und fühle mich tagsüber wohler.» Ein weiteres Plus sieht sie in der positiven Wirkung auf die Beschwerden der Wechseljahre.

Petra Müller macht seit drei Jahren sehr gute Erfahrungen mit einem CBD-Tinktur-Öl mit 4% CBD. Sie kauft es in der Apotheke für ungefähr 38 Franken das Fläschchen. «Das CBD-Öl ist relativ teuer», meint sie, «aber ergiebig.» Petra Müller nimmt davon dreimal täglich 3 Tropfen unter die Zunge. Das ist ihre normale Dosierung. «Wenn es mir gut geht und ich keine Beschwerden habe, reicht es auch, die Tropfen nur einmal täglich zu nehmen.»

Kann man chronischen Entzündungen mit der Ernährung und natürlichen Medikamenten beikommen? Von Petra Müller kommt dazu ein klares Ja. Sie hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und ein sehr feines Gespür für ihr Befinden entwickelt. Laufend probiert sie aus, welche natürlichen Arzneien sie ausschleichen oder absetzen kann. Auch das CBD-Öl hat sie so getestet, mit folgendem Ergebnis: «Ich hatte klar das Bedürfnis, es wieder zu nehmen, und werde dies weiterhin tun. Die Einnahme von CBD geht mit einer höheren Lebensqualität einher.»

Datum der Gespräche mit den beiden Betroffenen: November 2019 bzw. Februar 2020.

* Auf Wunsch des Betroffenen ein Pseudonym.

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Hinweis

Die Studienlage zu Cannabis in Bezug auf Rheuma ist aktuell wenig aussagekräftig. Die Rheumaliga Schweiz teilt gerne Erfahrungen einzelner Rheumabetroffener, gibt aber keine allgemeinen Empfehlungen für die Anwendung von Cannabinoiden ab.

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